Prinzipien der Schiesskunst 

Heute ist das Ziel von Kyudo die Erfüllung des individuellen körperlichen und emotionalen Wohlbefindens und die Entwicklung von persönlichen Qualitäten, die unser Leben bereichern werden. Es geht dabei nicht allein um die Fertigkeit das Ziel zu treffen. Die Körperhaltung und Bewegungsformen sind essentiell für die Verwirklichung der Qualitäten. Diese machen Kyudo zu mehr, als nur zu einem Mittel zum Treffen des Ziel's. Das Schiessen sollte wie eine Pflanze sein, die durch lange und sorgfältige Pflege und Aufmerksamkeit eine wunderbare und duftende Blume erzeugt. Wenn wir die Wurzeln und Zweige nicht beachten, wird die Blume nie erblühen und zum Leben erwachen.
 
 
Die Grundlagen, die das Schiessen mit dem Bogen bestimmen, sind wesentlich um die Kriterien der Schiesstechnik in den acht Phasen des Schiessens (shahô-hasstsu) zu verstehen. Diese Grundlagen des Schiessprinzipes und der Schiessfertigkeit lassen sich in die folgenden fünf Rubriken einteilen, die als eine zusammenwirkende Gesamtheit betrachtet werden.
  • Die Widerstandskraft des Bogens
  • Die Grundform des Körpers
  • Die Harmonie der Atmung
  • Die Verwendung des Blickes
  • Das Wirken des Geistes und der geistigen Energie

(vgl. All Nipon Kyudo Federation (A.N.K.F.), Kyudo Manual Volume I)

 

Die acht Phasen des Schiessens (shahô-hassetsu)

Die Durchführung des Schiessens erfolgt in acht Phasen, welche ohne Unterbrechung als kompletter Zyklus vom Anfang bis zum Ende durchgeführt werden. Man kann diese acht Phasen des Schiessens mit einem Bambuszweig, welcher acht Knoten hat, vergleichen. Einerseits sind die acht Knoten eine eigene Strukur, andererseits stehen die Knoten mit dem Zweig in Verbindung und können mit diesem als Ganzheit gesehen werden. 

(vgl. All Nipon Kyudo Federation (A.N.K.F.), Kyudo Manual Volume I)

(vgl. All Nipon Kyudo Federation (A.N.K.F.), Kyudo Manual Volume I; Prof. Inagaki, G. & Prof. Mori, T., Kyudo Japanisches Bogenschiessen, Fachausdrücke Japanisch - Deutsch, 1996)